Beschluss:

 

Der Umwelt- und Planungsausschuss schlägt einstimmig vor, die Flächen im Naturbadepark Friesische Wehde bis zum 31.03.2019 als Hundefreilauffläche zur Verfügung zu stellen. In einer Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses im April 2019 ist dem Ausschuss ein Bericht über den Verlauf der Saison und über notwendige Reinigungsmaßnahmen vorzulegen.


Protokoll:

 

Ratsmitglied Janssen erläutert den Antrag der Fraktion „Bündnis90/Die Grünen“ zur politischen Aussprache der Ausweisung einer Hundefreilauf- und Schwimmfläche im Naturfreibad der Gemeinde Zetel. Bei dem Naturfreibad handelt es sich nach seinen Ausführungen um eine herausragende Freizeiteinrichtung, deren Nutzung möglicherweise durch die Ausweisung einer Hundefreilauffläche eingeschränkt wird. Hierzu hat es in der Bevölkerung bereits Unmut gegeben. Die einschlägigen Verordnungen der Gemeinde Zetel gelten, wie er ausführt, auch während der Schließzeiten des Freibades weiter. Er verweist hier insbesondere auf das Verbot des Aufenthalts von Hunden auf öffentlichen Spielplätzen. Dieses ist in hygienischen Problemen begründet, so dass er erhebliche Bedenken hat, dass nunmehr die Hunde den Spielplatz im Freibad auch als Freilauffläche nutzen. Ratsvorsitzender Pauluschke betont, dass zwischen der formalrechtlichen  und inhaltlichen Problematik zu unterscheiden ist. Er schlägt vor, die formalrechtlichen Probleme zunächst außer Betracht zu lassen.

Sodann erläutert Verwaltungsangestellte Eilers, dass die Freigabe der Flächen im Naturfreibad als Hundefreilaufflächen am 14.10 2018 begonnen hat. Sie betont, dass aus Rücksicht auf die Nachbarschaft ausschließlich die tiefergelegenen Bereiche der Liegewiese und des Strandes genutzt werden. Die im vorderen Bereich gelegenen Fußball- und Bolzplätze werden für diese Aktion nicht genutzt. Alle Hundehalter, die dieses Angebot annehmen, legen Wert darauf, den Hundekot während der Veranstaltung aufzunehmen und ordnungsgemäß zu entsorgen. Darauf achten sie auch untereinander und machen sich gegenseitig darauf aufmerksam. Insgesamt begleiten 8 Helfer diese Aktion ehrenamtlich. Der Platz ist jeweils sonntags von 10 – 16.00 Uhr geöffnet. Ab 16.00 Uhr wird der Platz nochmals von den betreuenden Ehrenamtlichen abgegangen, um ihn zu reinigen. Bei einer Nutzung dieses Angebotes von bis zu 100 Hunden pro Veranstaltungstag konnten dabei jedoch bislang nicht mehr als 3 – 4 Kothaufen gefunden werden. Im Weiteren macht sie deutlich, dass seitens des Gesundheitsamts des Landkreises Friesland keine hygienischen Bedenken vorliegen. Es sollte allerdings die Wiese nach Verunreinigungen abgesucht werden und, für den Fall, dass es mehrere Wochen vor Eröffnung der Freibadsaison nicht geregnet hat, das Gelände künstlich beregnet werden. Die Freigabe des Freibades als Hundelauffläche wird Ende März 2019 beendet werden. Dann wird die Fläche insgesamt nochmal gründlich nach Verunreinigungen abgesucht. Das Aktionsende steht damit ca. 4 – 6 Wochen vor Eröffnung der Badesaison. Sollte es in dieser Zeit nicht regnen, wird die gesamte Wiese künstlich beregnet werden. Sie macht im Weiteren deutlich, dass Hunde ihre Hinterlassenschaften, anders als Katzen, nicht vergraben und die Haufen damit gut erkennbar sind. Auf dem Gelände finden sich noch einige Katzen und Kaninchen. Auch die Vögel verkoten die Fläche. Hierin sieht sie ein weit größeres Problem als in der Verunreinigung durch Hundekot, der regelmäßig aufgenommen wird.

 

Diesen Ausführungen schließt sich Beigeordneter Meyer an und begrüßt die Ausweisung als Freilauffläche für Hunde außerhalb der Badesaison. Die Vorurteile, die in der Bevölkerung gegen Hunde bestehen, sind für ihn sehr bedauerlich. Die Tüten mit den Kothaufen werden in der Regel ordentlich entsorgt. Ausnahme von Hundehaltern, die sich um die Hinterlassenschaften ihrer Hunde nicht ausreichend kümmern, gibt es leider immer.

Das Ansinnen der Verwaltungsangestellten Eilers und des Beigeordneten Meyer sind für Ratsmitglied Janssen durchaus verständlich. Für ihn gehen aber der Spielplatz und die Liegewiese als Allgemeinwohl vor. Er hält daher diesen Bereich nicht für geeignet für die Freigabe als Hundelauffläche. Die Nutzung dieses Bereiches und die damit einhergehende Verschmutzung durch 100 Hunde sind zu verhindern, während Gänse und andere Wildtiere nicht daran gehindert werden können, dort ihren Kot zu lassen. Im Übrigen ist für ihn nicht erkennbar, ob und in welchem Bereich mit Beginn der Badesaison eine Hundefreilauffläche ausgewiesen werden wird.

 

Für Ratsvorsitzenden Pauluschke ist der Spielplatz im Freibad außerhalb der Saison, also von Oktober bis April, lediglich eine ungenutzte Freifläche, auf der Geräte stehen. Er erinnert daran, dass vor 2 Jahren ein Gänsepaar auch während der Saison den Strand in erheblichem Maße verkotet und hieran niemand Anstoß genommen hat, obwohl seiner Auffassung nach Gänsekot gefährlicher sein dürfte als die Exkremente der Hunde. Er hält die dargestellte Maßnahme zur Säuberung der Fläche für absolut ausreichend. Das Angebot an die Hundehalter ist zu begrüßen. Es sollte daher möglichst Bestand haben. Er regt an, nach Abschluss des Winterhalbjahres, Anfang April 2019 hierüber einen Bericht im Umwelt- und Planungsausschuss vorzulegen.

Der Vertagung dieser Angelegenheit auf eine Sitzung des Fachausschusses im Frühjahr 2019 unter Vorlage eines Berichtes kann sich Ratsmitglied Janssen anschließen.