Protokoll:

 

Herr Neuhaus erläutert den Nahverkehrsplan für den Landkreis Friesland. Er teilt mit, dass der Nahverkehrsplan auf der Homepage des Landkreises Friesland verfügbar ist. Er erwartet Ende März 2019 den ersten Linienentwurf, woraus ein erster Netzplan des Landkreises Friesland entwickelt werden wird. Darin werden die wichtigsten anzufahrenden Zielorte, die Taktung und weitere Einzelheiten vorgegeben werden. Zudem wird der Landkreis Friesland den Linienplan definieren. Er bildet die vergaberechtliche Grundlage für Erteilung der Aufträge im Bereich des ÖPNV an entsprechende Busunternehmen.

Er macht deutlich, dass derzeit ca. 80 – 85% der Einnahmen des ÖPNV aus den Schülertransporten resultieren. Der Schülertransport ist damit im Grunde eigenwirtschaftlich und muss zum Teil auch dafür dienen, das Verkehrskonzept zu finanzieren. Derzeit ist der ÖPNV stark abhängig von den Schulzeiten. Der Radius um jede in Friesland vorhandene Bushaltestelle beträgt ca. 500 m. Er weist aber auch darauf hin, dass ein Teil dieser Haltestellen nicht häufig angefahren wird.

Das zu entwickelnde Nahversorgungskonzept ist auf den Schienen- und den überörtlichen Busverkehr abzustimmen. Bei der Linienbündelung werden attraktive und wenig einträgliche Linien in einem Paket zusammengefasst und nur in der Gesamtheit an Bieter vergeben werden. Es wird nicht möglich sein, dass sich die Bieter einzelne, für sie attraktive Routen, heraussuchen, und die weniger attraktiven Strecken nicht befahren werden. Bezüglich der Ausrichtung der Busverkehre und der Schienenverkehre wird es Knotenpunkte geben, die er zurzeit im Bereich des Bahnhofs Varel und des ZOB Zetel als Umsteigemöglichkeiten sieht. Stundentaktungen sollen in erster und zweiter Ordnung erstellt werden. Er erwartet bis April 2019 die Ausarbeitung der Linienführung. Es ist besonders wichtig, darin auch die touristischen Verkehre mit einzubinden.

Stellvertretender Bürgermeister Gburreck ruft dazu auf, dafür zu sorgen, dass eine Fahrkarte für das gesamte Netz, also sowohl für den Bus- als auch den Schienenverkehr und in dem Busverkehr Oldenburg Stadt gilt. Das kann Herr Neuhaus nachvollziehen, weist aber darauf hin, dass es sich hierbei um ein langwieriges Verfahren handelt, weil die Einnahmen aus dem Fahrentgelten auf mehrere Unternehmen zu verteilen sind. Dabei ist es schwierig, zu beurteilen, welches Unternehmen welchen Aufwand vergütet bekommen muss. Insbesondere die unterschiedlichen Längen in der Tarifzone, wie sie in ländlichen Strukturen, z.B. im Wangerland, zu finden sind und den kürzeren Strecken im Bereich Jever oder Zetel werfen zusätzliche Komplikationen auf.

Bürgermeister Lauxtermann betont, dass ein Nahverkehrsplan für den ländlichen Raum von immenser Bedeutung ist. Er erkundigt sich nach dem Zeitraum, wann dieses umsetzbar sein wird. Er begrüßt die Einführung eines Stundentaktes in Richtung der Oberzentren Wilhelmshaven und des Mittelzentrums Varel. Nach Vorstellung von Herrn Neuhaus soll der Nahverkehrsplan bis Ende 2019 entwickelt worden sein, weil er dann auch die Grundlage für Haushaltsmittel in 2020 bildet. Erste Schritte zu Umsetzung erwartet er bis Mitte des Jahres 2020.