Sitzung: 05.09.2019 Schul-, Jugend- und Sozialausschuss
Protokoll:
Frau Eggers
berichtet, dass Sie das Konzept zur Einrichtung einer alternativen Grundschule
in freier Trägerschaft vorab allen Fraktionsvorsitzenden zugesandt hat.
Der Verein ist
ein eingetragener gemeinnütziger Verein und hat zurzeit ca. 14 Mitglieder.
Der Verein ist
auf der Suche nach einer Immobilie. Ursprünglich war das Objekt, Zollweg 27
geplant, dieses steht aber nicht zur Verfügung.
Die Webseite des
Vereins ist jetzt freigeschaltet.
Geplant ist eine
vollgebundene Ganztagsgrundschule.
Auf Nachfragen der
Ausschussmitglieder erläutert Frau Eggers, dass an einer freien Schule
bestimmte Lehr- u. Lernmethoden angewandt und andere Organisationsstrukturen
bestehen. Schulen in freier Trägerschaft sind freier in der Gestaltung des
Schulalltages, haben andere Inhalte und Methoden, sind nicht so gebunden an die
Vorgaben der Landesschulbehörde wie staatliche Schulen, wobei bestimmte
Lerninhalte aber vermittelt werden müssen.
Ein großer Unterschied ist die demokratische Struktur. Schüler
entscheiden selber, welche Themen bearbeitet werden und es ist mehr
Individualisierung möglich. Ebenfalls ist der Betreuungsschlüssel besser. Eine
Hürde ist, dass die Schule die ersten 3 Jahre ohne Landesförderung auskommen
muss. Erst im 4. Jahr zahlt das Land Zuschüsse in Höhe von 70 % der Kosten. Die
Erhebung eines Schulgeldes ist notwendig, um das Defizit zu decken. Es werden
ausgebildete Lehrkräfte eingesetzt, die ein angemessenes Gehalt bekommen. Auch
müssen Plätze für Schüler geschaffen werden, deren Eltern finanziell nicht in der
Lage sind das Schulgeld zu zahlen. Hierfür müssen dann Sponsoren gesucht
werden. Der Verein plant 4 bis 5 solcher Plätze zu schaffen. Das Schulgeld
beträgt mtl. 250 €, es soll gestaffelt nach dem Einkommen der Eltern erhoben
werden. Die Finanzierung der ersten 3 Jahre läuft über einen Kredit der Bank
„Leihen und Schenken“ aus Bochum, die sozial- und ökologisch verträgliche
Projekte finanziert. Der Kredit muss nach 10 Jahren getilgt sein.
Ratsmitglied
Herrn Keller fragt, ob ein Wechsel der Kinder nach der Grundschulzeit auf eine
weiterführende Schule problematisch ist, wenn diese sich dann auf ein anderes
Lernsystem umstellen müssen. Laut Frau Börjes ist dieses kein Problem, da die
Schüler sehr selbstständig sind. Frau Eggers ergänzt, dass der Verein erst eine
Grundschule plant und später auch eine weiterführende Schule.
Auf Nachfrage von
Ratsmitglied Frau Salamero y Mur teilt Frau Eggers mit, dass 4 Kräfte für 16
Kinder eingestellt werden. Eine Lehrkraft mit Lehramtsstudium, eine Lehrkraft
mit Studium (nicht unbedingt Lehramt), eine Erzieherin und eine
Hauswirtschafts- u. Verwaltungskraft.
Die Nachfrage von
Ratsmitglied Herrn Wilken, ob die Gemeinde zuschusspflichtig ist, verneint
Bürgermeister Lauxtermann. Die Gemeinde ist nicht Schulträger, sondern der
Verein.
Auf Nachfrage
erläutert Frau Eggers, dass der Einzugsbereich der Schule sehr groß ist, es
sind auch Anfragen aus Oldenburg. Der Start der Grundschule soll mit Beginn des
Schuljahres 2020/2021 sein. Eine Benotung der Schüler erfolgt in der gesamten
Grundschulzeit nicht.
Der Fachausschuss
nimmt den Vortrag zur Kenntnis.