Sitzung: 02.02.2021 Wirtschafts-, Finanz- und Feuerschutzausschuss
Beschluss:
Der Ausschuss beschließt einstimmig die Weitergabe der Haushaltssatzung
mit Haushaltsplan und Stellenplan an den Verwaltungsausschuss und Rat.
Die Präsentation liegt der Niederschrift bei.
Protokoll:
Gemeindekämmerer Oetken trägt zu diesem Tagesordnungspunkt vor. Eingangs
erklärt er, dass bereits im Vorfeld zum 1. Verwaltungsentwurf sowohl im
Ergebnishaushalt als auch im Finanzhaushalt Maßnahmen und Ansätze gekürzt und
gestrichen bzw. in Folgejahre verschoben wurden. Der Ergebnishaushalt weist im
ordentlichen Teil einen Fehlbetrag von 187.030 € aus. Der außerordentliche
Bereich weist einen geplanten Überschuss von 1.700 € aus. Insgesamt ergibt sich
im Ergebnishaushalt somit ein planerischer Fehlbetrag von 185.330 €.
Gemeindekämmerer Oetken macht deutlich, dass dieser Fehlbetrag durch die
Überschüsse der vergangenen Jahre ausgeglichen werden kann. Aufgrund der guten
Abschlüsse im Ergebnishaushalt in den vergangenen Jahren können diese zur
Deckung des Fehlbedarfs herangezogen werden. Weiterhin erklärt Gemeindekämmerer
Oetken, dass der Finanzhaushalt im Bereich der Verwaltungstätigkeit ein Plus
von 675.970 € ausweist. Im Bereich der Investitionstätigkeit und
Finanzierungstätigkeit weist der Finanzhaushalt einen Fehlbetrag von 10.210.900
€ aus. Der Saldo aus der Finanzierungstätigkeit beträgt im Haushaltsjahr 2021
40.000 €. Gemeindekämmerer Oetken rechnet vor, dass durch das geplante Defizit
im Finanzhaushalt von 9.500.000 € und die Haushaltsreste in Höhe von 3.035.000
€ ein unter Abzug der derzeitigen liquiden Mittel ein Kreditbedarf von rund
5.100.000 € besteht. Da er nicht damit rechnet, dass auch tatsächlich alle
Maßnahmen im Jahr 2021 umgesetzt werden, reicht eine Kreditermächtigung von
rund 4.500.000 € in der Haushaltssatzung aus.
Im weiteren Verlauf trägt Gemeindekämmerer Oetken die
Verpflichtungsermächtigungen für das Haushaltsjahr 2022 vor. Zudem geht er auf
die bislang vorliegenden Änderungen ein. Abschließend erläutert er die
Steigerung der Personalaufwendungen.
Im weiteren Verlauf erklärt Gemeindeamtmann Röben die
Haushaltsgrundsätze Zweckbindung, Deckungsfähigkeit und Übertragbarkeit. Diese
Vermerke dienen der flexiblen Ausführung des Haushaltsplanes.
Im Bereich der Übertragbarkeit werden die Budgets der Grundschulen sowie
der Feuerwehr mit einem Vermerk versehen. Damit stehen die in einem Jahr nicht
verbrauchten Mittel auch im folgenden Jahr zur Verfügung. Im Budget der
Feuerwehr werden die Mittel zu 50 % übertragen. Gemeindeamtmann Röben erklärt,
dass insgesamt 8 Anträge in Bezug auf den Haushalt 2021 eingegangen sind.
Bürgermeister Lauxtermann schlägt vor, diese einzeln zu beraten und dann ggf.
in den Haushalt aufzunehmen.
1.) SPD/FDP
Gruppe: Alleenprogramm; HH Mittel 15.000 €
Ausschussmitglied Keller trägt hierzu vor.
Der Ausschuss schlägt einstimmig vor, die
Haushaltsmittel in den Haushalt 2021 aufzunehmen.
2.) SPD/FDP
Gruppe: Förderung Brauchwasser HH Mittel 50.000 €
Ausschussmitglied Keller führt hierzu aus.
Er schlägt vor, 10.000 € als Planungskosten zum Aufbau eines Systems
aufzunehmen. Weiterhin möchte er 50.000 € in den Haushalt eingestellt haben, um
privaten Nutzern ein Anreiz für die Nutzung einer Regenwassernutzungsanlage zu
schaffen. Dabei stellt er sich eine Art Fördertopf für private Eigentümer von
Bestandsimmobilien vor.
Sodann beschließt der der Ausschuss bei 6
Ja-Stimmen und 3 Enthaltungen die beantragten Mittel in Höhe von 60.000 € in
den Haushalt einzustellen.
3.) SPD/FDP
Gruppe: Einrichtung 5 Hotspots HH Mittel 40.000 €
Ausschussmitglied Keller erklärt, dass
dieser Antrag auf einem alten Antrag aus 2018 basiert. Die SPD/FDP Gruppe
möchte im Bereich der Digitalisierung weiterkommen und beantragt daher
insgesamt 3 Hotspots für Zetel und 2 Hotspots für Neuenburg einzurichten.
Ausschussmitglied Mondorf stellt die Sinnhaftigkeit in Frage. Die Einrichtung
sogenannter Hotspots sieht er grundsätzlich als eine Art magnetische Wirkung.
Dadurch könnten die stattfinden Versammlungen von Jugendlichen beispielsweise
am Markthamm außer Kontrolle geraten. Außerdem weist er daraufhin, dass
mittlerweile fast jeder Handynutzer eine Flatrate und einen guten Empfang hat.
Auch viele Geschäfte wie die Bäckerei Müller&Eggerer und das Ärtzehaus in
Zetel bieten bereits eigene Hotspots an. Dagegen hält er die Einrichtung eines
Hotspots beim Freibad für sinnvoll. Ausschussmitglied Keller hält dagegen, dass
der Antrag noch im Raum stünde. Ausschussmitglied Pauluschke merkt an, dass er
die Ausführungen von Ausschussmitglied Mondorf nachvollziehen kann. Er schlägt
vor, einen Planungsansatz aufzunehmen und im Laufe des Jahres im Umwelt- und
Planungsausschuss darüber zu beraten.
Der Ausschuss schlägt einstimmig vor, die
Haushaltsmittel in Höhe von als Planungsansatz 40.000 € in den Haushalt 2021
aufzunehmen.
4.) Bündnis
90/Die Grünen: Aufrauhung Klinkerpflaster HH Mittel mindestens 10.000 €
Ausschussmitglied Janssen trägt hierzu vor.
Gerade in dieser Jahreszeit ist das Klinkerpflaster sehr rutschig und glatt.
Die Probefläche auf dem Ohrbült hält er für erfolgreich. Daher schlägt er vor,
10.000 € in den Haushalt aufzunehmen, um zu sehen, wie es sich bei einer
größeren Fläche verhält. Seinen Recherchen zu Folge hat die Stadt Schortens 3 €
je m² für die Maßnahme gezahlt. Ausschussmitglied Mondorf hat Zweifel am Erfolg
der Maßnahme. Er sieht darin keine nachhaltige Lösung, sondern dauerhafte
Kosten. Bürgermeister Lauxtermann erklärt, dass die Erprobung noch nicht
abgeschlossen ist. Er selbst hält das
rote Klinkerpflaster der ersten Generation für sehr rutschig und glatt und
würde daher gerne einen Unterhaltungsansatz im Haushalt aufnehmen.
Ausschussmitglied Pauluschke hält den Vorschlag des Bürgermeisters für
sinnvoll. Ausschussmitglied Mondorf bekräftigt nochmals seine Aussage zur
Sinnhaftigkeit der Maßnahme. Ausschussmitglied Janssen hält eine separate
Ausweisung der Haushaltsmittel für gut. Damit könnte die Maßnahme endlich
angegangen werden.
Sodann beschließt der Ausschuss einstimmig
die Haushaltsmittel in Höhe von 10.000 € im Produkt Straßenunterhaltung zu
deklarieren.
5.) Bündnis
90/DIE GRÜNEN: Zuschuss Diakonisches Werk Migrationsstelle HHMittel mindestens
800 €
Ausschussmitglied Janssen erläutert den
Antrag. Ausschussmitglied Pauluschke weiß zu berichten, dass der Landkreis
Friesland die Hälfte, also 7.500 € der
von der Diakonie beantragten 15.000 € übernimmt. Er schlägt vor, dass
der Bürgermeister bei der nächsten HVB Konferenz dieses Thema anspricht und
mindestens 800 € in den Haushalt aufgenommen werden sollen.
Ausschussvorsitzender Gburreck ergänzt, dass die Gemeinde Zetel damit eine
Vorreiterrolle einnehmen würde. Bürgermeister Lauxtermann hält den Vorschlag
für gut und wird das Thema kurzfristig unter den Bürgermeistern ansprechen. In
diesem Zusammenhang trägt er vor, dass von Zetel aus keine intensive
Zusammenarbeit mit der Diakonie stattgefunden hat, da die Gemeinde Zetel selbst
personell und inhaltlich gut aufgestellt ist.
Sodann beschließt der Ausschuss einstimmig
Haushaltsmittel in Höhe von 1.000 € in den Haushalt aufzunehmen.
6.) Bündnis
90/DIE GRÜNEN: PV-Anlage bei der Kläranlage
Ergänzung
SPD: auch beim Bauhof + Umsetzung durch die Gemeindeökostrom
Ausschussmitglied Janssen erläutert den
Antrag. Er stellt sich dabei eine große Lösung vor. Es sollten neben den
„Aufdach-Solaranlagen“ auch eine Solaranlage auf einer Freifläche entstehen.
Dabei weist Ausschussmitglied Janssen auf die hohen zu erwartenden Erträge aus
der Freiflächenanlagen. Außerdem beträgt die Amortisationszeit laut Gutachten
bei der Freiflächenanlage 8 Jahre und bei den „Aufdach-Anlagen“ 12 Jahre. Zudem
sieht er in der Kläranlage einen großen Stromabnehmer. Neben diesen Gründen
soll das Projekt dem Klimawandel entgegenwirken. Ausschussmitglied Pauluschke
hält den Antrag für gut. Er hält jedoch die Freiflächenanlage in einer Gemeinde
wie Zetel für nicht sinnvoll. Er schlägt die Planung der „Aufdach-Anlagen“ auf
dem Neubau des Bauhofes zu erweitern und die Umsetzung durch die
Gemeindeökostrom Zetel zu veranlassen. Auch Ausschussmitglied Mondorf spricht
sich gegen eine Freiflächenanlage aus und schlägt ebenso die Umsetzung durch
die Gemeindeökostrom vor. Ausschussmitglied Pauluschke macht deutlich, dass
nicht die Amortisationszeiten im Vordergrund stehen, sondern mit den Anlagen
eine Zeichen gegen den Klimawandel gesetzt werden soll. Ausschussmitglied Juilfs
schließt sich dem an. Eine Freiflächenanlage hält er für nicht sinnvoll, da mit
Flächen sparsam umgegangen werden sollte. Ausschussmitglied Janssen
unterstreicht nochmals seinen Antrag. Er sieht keine städtebaulichen Gründe,
welche gegen eine Errichtung einer Freiflächenanlage sprechen würden. Die grüne
Wiese würde durch die Installation einer solchen Anlage bestehen bleiben. Er
macht nochmals deutlich, dass die Amortisationszeiten sehr wohl eine große
Rolle spielen. Erster Gemeinderat Hoinke weist daraufhin, das eine Nutzung aus
eigenen erzeugten Strom bis vor kurzem noch nicht erlaubt war. Derzeit prüft
die EWE, ob es dahingehend eine gesetzliche Änderung ergeben hat. Er schlägt
vor, sich in der Gemeindeökostrom mit dem Thema zu befassen. Die finanziellen
Mittel hierfür seien vorhanden und es wäre zudem ein lohnenswertes „Invest“ für
die Ökostrom Zetel GmbH.
Auf Vorschlag vom Ausschussvorsitzenden
Gburreck wird der Antrag einstimmig in die Gemeindeökostrom weitergegeben.
7.) UWG:
Errichtung einer Fussgängerlichtsignalanlage HHMittel: 40.000 €
Ausschussmitglied Haesihus erläutert den
Antrag. Dabei sieht er den Radverkehr aus Richtung Neuenburg kommend als
problematisch an. Die Radfahrer müssten in Höhe der Alten Bleiche die Straße
queren, um auf der anderen Straßenseite ordnungsgemäß weiterzufahren. Außerdem
sieht er durch das neue Baugebiet ein erhöhtes Verkehrsaufkommen gegeben. Auf
Nachfrage von Ausschussmitglied Haesihus erklärt Gemeindekämmerer Oetken, dass
der Kostenansatz in Höhe von 40.000 € nur geschätzt wurde. Ausschussmitglied
Mondorf tut sich schwer mit dem Antrag. Er weiß, dass der Landkreis für die
Ampel keine Notwendigkeit sieht. Damit müsste die Ampel von der Gemeinde
bezahlt werden. Er schlägt vor, zusammen mit dem Arbeitskreis Feuerwehr und
einer Signalanlage für die Ausfahrt vom Feuerwehrhaus das Projekt nochmals zu
beleuchten. Ausschussmitglied Keller schließt sich den Ausführungen von
Ausschussmitglied Mondorf an. Derzeit könne niemand sagen, ob es sinnvoll ist,
dort eine Ampel aufzustellen. Das Baugebiet ist noch nicht fertig gestellt und
vielleicht gibt es auch noch Alternativen zur Ampel. Er empfiehlt, einen
Fachplaner mit dem Projekt zu beauftragen. Bürgermeister Lauxtermann macht
deutlich, dass eine Signalanlage für die Feuerwehrausfahrt nicht möglich ist.
Die Straßenbauverwaltung hat dieses ausgeschlossen. Er schlägt vor, das Thema
verwaltungsseitig intensiv prüfen zu lassen, weil es nach eigener Wahrnehmung
für die unterschiedlichen Verkehre ein schwieriger Ort ist. Erster Gemeinderat Hoinke ergänzt, dass es
bei einer Querung über die Überwegung zu gefährlichen Situationen kommt. Auch
Ausschussmitglied Mondorf sieht eine Gefährdungssituation, kann das aber
persönlich nicht bewerten. Ausschussmitglied Pauluschke rät dazu, die 40.000 €
einzustellen und die Entwicklung abzuwarten. Gemeindekämmerer Oetken erklärt,
dass eine Ablehnung durch den Landkreis Friesland vorliegt. Die Querungen an
dieser Stelle reichten dafür nicht aus. Es wäre ausschließlich über eine
politische Ampel zu beschließen. Bürgermeister Lauxtermann macht den Vorschlag,
die Mittel in den Haushalt einzustellen und ein Fachbüro intensiv planen zu
lassen. Auch Ausschussvorsitzender Gburreck stimmt diesem Vorschlag zu.
Ausschussmitglied Keller ist es dabei wichtig, dass in diesem Zusammenhang auch
Alternativen geprüft werden sollen. Auf Nachfrage von Ausschussmitglied Mondorf
erklärt Gemeindekämmerer Oetken, dass es bei der Ampel in Höhe des REWE Marktes
an der Neuenburger Straße bereits eine bauliche Veränderung gegeben hat. Dabei
wurde die Ampel durch einen Bogen ergänzt.
Der Ausschuss beschließt einstimmig
Haushaltsmittel in Höhe von 40.000 € in den Haushalt aufzunehmen.
8.) BGM:
Zuschuss Schutzengel-Huus
Bürgermeister Lauxtermann erläutert den
Antrag. Bislang liegen ihm jedoch keinen Zahlen vor. Er hat bereits vor
längerem im Büro von Herrn Thiele nachgefragt, in welcher Form und mit welchen
finanziellen Mitteln gerechnet werden würde, jedoch bislang keine Antwort
bekommen. Ausschussmitglied Pauluschke hält das Projekt für eine gute Sache.
Ausschussmitglied Keller schlägt vor, dass jemand von diesem Projekt im
Sozialausschuss vielleicht vortragen könnte. Ihm fehlt aufgrund der fehlenden
Beträge die Griffigkeit. Bürgermeister Lauxtermann hält das für eine gute
Verfahrensweise. Ausschussvorsitzender Gburreck fasst zusammen, dass der
Ausschuss von diesem Projekt Kenntnis genommen hat und es im Laufe des Jahres
im Fachausschuss beraten wird.