Sitzung: 11.02.2021 Gemeinderat
Beschluss:
Der Rat beschließt bei 22 Ja-Stimmen und fünf Gegenstimmen folgenden
Beschluss:
Auf der Grundlage der angefügten Entwürfe der
Kooperationsvereinbarung und des Arbeitsprogrammes stimmt der Rat der
Gemeinde Zetel dem Beitritt zur Entwicklungszone der Biosphärenregion
Niedersächsisches Wattenmeer zu.
Protokoll:
Ratsmitglied Koring erklärt, dass die Nachbargemeinde Bockhorn dem
Beitritt nicht zugestimmt hat, da im Gemeindegebiet umfangreiche
Naturschutzgebiete vorhanden sind. Hier sieht sie Parallelen zur Gemeinde
Zetel. Sie sieht im Beitritt keine Notwendigkeit, sondern schwere Auflagen. Sie
hält es für sinnvoller, dass die Gemeinde selbst, eigene Projekte anstrebt und
umsetzt, wie sie dies schon seit Jahren macht. Beigeordneter Mondorf sieht im
Beitritt ein sehr umstrittenes Thema. Im Jahr 2017 hat die CDU den Antrag
gestellt, einen Beitritt zu prüfen. Im letzten Jahr fand eine öffentliche
Veranstaltung statt, in der die Vorteile inhaltlich nicht übermittelt werden
konnten. Er hebt hervor, dass Zetel und Neuenburg auch ohne Beitritt einiges zu
bieten haben. Die Fördergelder sollen attraktiv sein, können aber nicht weiter
konkretisiert werden. Weiter stellt er fest, dass keine konkreten Antworten auf
die Auswirkungen eines Beitritts geliefert werden konnten. Des Weiteren
bemängelt er das Fehlen von Untersuchungen aus der Praxis. Trotzdem sollte man
dem Beitritt eine Chance geben, um zu sehen wie die Entwicklung verläuft.
Beigeordneter Keller berichtet, dass es solche Reservate bereits seit 40 Jahren
gibt. Er sieht in einem Beitritt gute Impulse für den Tourismus. Nach einem
Beitritt ist man eine Modellregion, die Vorbildcharakter haben soll. Sie steht
für Nachhaltigkeit, Natur und Umwelt, aber auch für Wirtschaft und Leben. Dies
alles in Einklang zu bringen ist das Ziel dieser Reservate. Zudem sieht er
einen Vorteil darin, dass die Reservate unter einem Dachverband zusammengefasst
sind, die eine entsprechende Expertise vorweisen können. Ein weiterer Vorteil
können die aus dem Beitritt resultierenden Fördergelder sein. Ratsmitglied
Koopmann sieht die Küstenregion als etwas naturmäßig Einzigartiges. Zu dessen
Schutz müssen wirtschaftliche Einschnitte, auch in der Landwirtschaft,
hingenommen werden. Es muss einiges für die Natur unternommen werden, damit
unter anderem die Artenvielfalt erhalten werden kann. Ratsmitglied Eilers
erläutert die Definition eines Biosphärenreservats. Dieses soll die
Attraktivität für den Tourismus sowie den Verbleib der jüngeren Menschen
stärken. Er sieht in dem Vertrag einen Kompromiss auf unterster Linie. Die
Natur wurde auch in der Vergangenheit gut geschützt. Durch den Beitritt werden
einige Maßnahmen erschwert und gar ganz verweigert. Die Landwirte haben eine
Menge Einschränkungen zu erwarten. Letztlich lobt er, dass über dieses Thema
diskutiert wurde, aber die Nachteile überwiegen. Beigeordneter Wilken verweist
auf den Kommentar von Ratsmitglied Koring und entgegnet, dass die Gemeinde
Sande als Nachbargemeinde bereits eingetreten ist. Jeder muss erkennen, dass
das Artensterben voranschreitet und der Boden belastet ist. Er sieht in dem
Beitritt sanfte Chancen für den Tourismus unter Beachtung der Artenvielfalt.
Die Gemeinde Zetel hat dazu eine Menge anzubieten. Zudem können Zuschüsse
erwartet werden. Darüber hinaus geht es aber auch um die Stärkung des
Bewusstseins zum Schutz und Nachhaltigkeit. Ratsmitglied Juilfs konnte in den
zwei Jahren der Diskussion, bisher keinen Vorteil feststellen. Die geplante
Ferienhaussiedlung als Leuchtturmprojekt, wäre auch einen Beitritt umsetzbar
gewesen. Es sind viele Auflagen und Restriktionen für die Landwirte und die
Bewohner der Außenbereiche zu erwarten. Er erklärt, dass sich die Gemeinde
Zetel super entwickelt hat und dass man diesen positiven Weg weiter beschreiten
sollte. Man sollte dies erhalten und gleichzeitig die Landwirtschaft, das
Gewerbe sowie die Jugend fördern. Weiter erklärt er, dass die hohe Anzahl an
Umweltgebieten in der Gemeinde vorbildlich ist. Beigeordneter Kammer findet die
ganze Diskussion äußerst interessant. Er hat Verständnis für die Bedenken,
sieht aber auch die Vorteile. Er kann keine Einschränkungen bezüglich eines
Eintritts erkennen. Die Landwirtschaft wird sich weiter entwickeln und auch der
Tourismus wird sich steigern. Er sieht im Beitritt eine riesige
Entwicklungschance. Ratsmitglied Konrad berichtet von einem bestehenden
Biosphärenreservat, welches er sehr gut findet. Der Tourismus wird sich dadurch
entwickeln und mehr Nachhaltigkeit geschaffen. Nach seinen Recherchen bringt
ein solcher Beitritt eine riesige Chance mit der Landwirtschaft und der
Industrie etwas zu entwickeln. Ratsvorsitzender Pauluschke verliest die
Beschlussvorlage und lässt abstimmen.