Beschluss:

Der Rat beschließt bei 22 Ja-Stimmen und fünf Gegenstimmen folgenden Beschluss:

 

Auf der Grundlage der angefügten Entwürfe der Kooperationsvereinbarung  und des Arbeitsprogrammes stimmt der Rat der Gemeinde Zetel dem Beitritt zur Entwicklungszone der Biosphärenregion Niedersächsisches Wattenmeer zu.

 

 


Protokoll:

Ratsmitglied Koring erklärt, dass die Nachbargemeinde Bockhorn dem Beitritt nicht zugestimmt hat, da im Gemeindegebiet umfangreiche Naturschutzgebiete vorhanden sind. Hier sieht sie Parallelen zur Gemeinde Zetel. Sie sieht im Beitritt keine Notwendigkeit, sondern schwere Auflagen. Sie hält es für sinnvoller, dass die Gemeinde selbst, eigene Projekte anstrebt und umsetzt, wie sie dies schon seit Jahren macht. Beigeordneter Mondorf sieht im Beitritt ein sehr umstrittenes Thema. Im Jahr 2017 hat die CDU den Antrag gestellt, einen Beitritt zu prüfen. Im letzten Jahr fand eine öffentliche Veranstaltung statt, in der die Vorteile inhaltlich nicht übermittelt werden konnten. Er hebt hervor, dass Zetel und Neuenburg auch ohne Beitritt einiges zu bieten haben. Die Fördergelder sollen attraktiv sein, können aber nicht weiter konkretisiert werden. Weiter stellt er fest, dass keine konkreten Antworten auf die Auswirkungen eines Beitritts geliefert werden konnten. Des Weiteren bemängelt er das Fehlen von Untersuchungen aus der Praxis. Trotzdem sollte man dem Beitritt eine Chance geben, um zu sehen wie die Entwicklung verläuft. Beigeordneter Keller berichtet, dass es solche Reservate bereits seit 40 Jahren gibt. Er sieht in einem Beitritt gute Impulse für den Tourismus. Nach einem Beitritt ist man eine Modellregion, die Vorbildcharakter haben soll. Sie steht für Nachhaltigkeit, Natur und Umwelt, aber auch für Wirtschaft und Leben. Dies alles in Einklang zu bringen ist das Ziel dieser Reservate. Zudem sieht er einen Vorteil darin, dass die Reservate unter einem Dachverband zusammengefasst sind, die eine entsprechende Expertise vorweisen können. Ein weiterer Vorteil können die aus dem Beitritt resultierenden Fördergelder sein. Ratsmitglied Koopmann sieht die Küstenregion als etwas naturmäßig Einzigartiges. Zu dessen Schutz müssen wirtschaftliche Einschnitte, auch in der Landwirtschaft, hingenommen werden. Es muss einiges für die Natur unternommen werden, damit unter anderem die Artenvielfalt erhalten werden kann. Ratsmitglied Eilers erläutert die Definition eines Biosphärenreservats. Dieses soll die Attraktivität für den Tourismus sowie den Verbleib der jüngeren Menschen stärken. Er sieht in dem Vertrag einen Kompromiss auf unterster Linie. Die Natur wurde auch in der Vergangenheit gut geschützt. Durch den Beitritt werden einige Maßnahmen erschwert und gar ganz verweigert. Die Landwirte haben eine Menge Einschränkungen zu erwarten. Letztlich lobt er, dass über dieses Thema diskutiert wurde, aber die Nachteile überwiegen. Beigeordneter Wilken verweist auf den Kommentar von Ratsmitglied Koring und entgegnet, dass die Gemeinde Sande als Nachbargemeinde bereits eingetreten ist. Jeder muss erkennen, dass das Artensterben voranschreitet und der Boden belastet ist. Er sieht in dem Beitritt sanfte Chancen für den Tourismus unter Beachtung der Artenvielfalt. Die Gemeinde Zetel hat dazu eine Menge anzubieten. Zudem können Zuschüsse erwartet werden. Darüber hinaus geht es aber auch um die Stärkung des Bewusstseins zum Schutz und Nachhaltigkeit. Ratsmitglied Juilfs konnte in den zwei Jahren der Diskussion, bisher keinen Vorteil feststellen. Die geplante Ferienhaussiedlung als Leuchtturmprojekt, wäre auch einen Beitritt umsetzbar gewesen. Es sind viele Auflagen und Restriktionen für die Landwirte und die Bewohner der Außenbereiche zu erwarten. Er erklärt, dass sich die Gemeinde Zetel super entwickelt hat und dass man diesen positiven Weg weiter beschreiten sollte. Man sollte dies erhalten und gleichzeitig die Landwirtschaft, das Gewerbe sowie die Jugend fördern. Weiter erklärt er, dass die hohe Anzahl an Umweltgebieten in der Gemeinde vorbildlich ist. Beigeordneter Kammer findet die ganze Diskussion äußerst interessant. Er hat Verständnis für die Bedenken, sieht aber auch die Vorteile. Er kann keine Einschränkungen bezüglich eines Eintritts erkennen. Die Landwirtschaft wird sich weiter entwickeln und auch der Tourismus wird sich steigern. Er sieht im Beitritt eine riesige Entwicklungschance. Ratsmitglied Konrad berichtet von einem bestehenden Biosphärenreservat, welches er sehr gut findet. Der Tourismus wird sich dadurch entwickeln und mehr Nachhaltigkeit geschaffen. Nach seinen Recherchen bringt ein solcher Beitritt eine riesige Chance mit der Landwirtschaft und der Industrie etwas zu entwickeln. Ratsvorsitzender Pauluschke verliest die Beschlussvorlage und lässt abstimmen.