Protokoll:

Im Herbst 2011 wurde das „Büro für Biologie und Umweltplanung“ von der Gemeinde Zetel beauftragt, ein Alleenkataster zu erstellen. Ziel dieses Katasters ist es, einen Überblick über die straßenbegleitenden Baumreihen entlang gemeindeeigenen Straßen außerhalb geschlossener Bebauung zu erhalten.

Die Ortslagen selber wurden bereits bei der Erstellung eines Einzelbaumkatasters erfasst.

Dr. Rosskamp verdeutlicht, dass innerhalb des Geltungsbereiches alle entlang der gemeindeeigenen Straßen wachsenden Baumreihen erfasst wurden. In das Kataster wurden die Baumreihenlagen örtlich erfasst, der Abstand zur Straßenkante geschätzt, die Baumarten bestimmt (soweit in Einzelfällen nicht nur die Gattung angegeben werden konnte), die Anzahl der Bäume erfasst und der Durchmesser in Brusthöhe angegeben. Das Kataster wurde sodann um den Zustandsbericht der Bäume ergänzt. Die Autobahn sowie die Bundes-, Landes- und Kreisstraßen wurden im Zuge der Erfassung der Alleenreihe nicht berücksichtig. Das Gutachten besteht insgesamt aus drei Karten im PDF-Format, welche die nördlichen, mittleren und südlichen Gemeindeteile jeweils getrennt darstellen, wie Dr. Rosskamp ausführt. Ergänzt wird diese Version durch eine Excel-Tabelle, in welcher die oben genannten Daten erfasst sind. Mit den in den Karten angegebenen Nummern lassen sich die zu den einzelnen Baumreihen aufgenommen Daten in der Excel-Tabelle aufrufen.

 

Dr. Rosskamp erläutert, dass insgesamt 315 Baumreihen mit einer Gesamtlänge von 50,218 km erfasst wurden. Hiervon stocken 139 Baumreihen mit einer Gesamtlänge von 26,057 km ebenerdig, während 176 Baumreihen mit einer Gesamtlänge von 24,161 km auf einem Wallkörper stocken. In der offenen Marschenlandschaft des nördlichen Gemeindegebiets wurden nur sehr wenige, ausschließlich ebenerdig stockende Baumreihen nachgewiesen. Auf der im mittleren Gemeindebereich vorherrschenden Geest steht die überwiegende Anzahl der erfassten Baumreihen auf einem Wall. Auf dem im südwestlichen Gemeindegebiet anzutreffenden Moorböden bzw. ehemaligen Hochmoorbereichen stehen die Baumreihen wiederum ebenerdig. Die mit Abstand häufigste straßenbegleitende Baumart der Gemeinde Zetel ist die Stieleiche. Mit großem Abstand folgen Sand- und Moorbirke, Erle und Esche.

 

Obwohl insgesamt über 50 km straßenbegleitende Baumreihen an den gemeindeeigenen Straßen stehen, finden sich nach Auskunft von Dr. Rosskamp doch kaum noch typische Alleen mit beiderseits zur Straßen stehenden, dicht bestockten Baumreihen aus großkronigen Bäumen, wie sie z. B. im benachbarten Ammerland vorkommen. Viele Baumreihen werden überwiegend durch junge Gehölze, deren Brusthöhendurchmesser unter 40 cm ist, aufgebaut. Einen typischen Alleencharakter besitzen diese Straßen aufgrund des geringen Kronendurchmessers der Bäume und des damit fehlenden Kronenanschlusses nicht.

 

Er zeigt sodann anhand einer Lichtbildpräsentation verschiedene von ihm erfassten Alleenreihen und erläutert sie.

 

Nach Abschluss des Vortrages spricht sich Ausschussvorsitzender Pauluschke dafür aus, die Präsentation auf der Hompage der Gemeinde Zetel zu veröffentlichen.

Auf seine Anfrage, welche weiteren Schritte aus der vorgelegten Analyse folgen könnten, erwidert Dr. Rosskamp, dass dieses Kataster unter anderem für Maßnahmen der Verkehrssicherungspflicht genutzt werden könnte. Es kann zudem als Grundlage dienen, um ggf. Lücken in vorhandenen Alleenbereichen zu schließen und die Alleen auszubauen. Auch anstehende Pflegemaßnahmen können aufgrund des Katasters gezielt angegangen werden.

Ausschussvorsitzender Pauluschke fragt an, ob Dr. Rosskamp Vorschläge für Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen unterbreiten kann. Er weiß, dass zahlreiche Eichen z. B. stark von Efeu überwuchert oder lange Wallheckenbereiche ungepflegt sind. Insbesondere im Bereich der Wallhecken sollte, wie Dr. Rosskamp betont, sehr sensibel an die Pflege herangegangen werden und die Entfernung einzelner Bäume vermieden werden. Er erläutert, dass sich die Wallhecken entlang der Straßen in einem deutlich besseren Zustand befinden, als es in offener Flur gegeben ist. Er ruft dringend dazu auf, die Bäume auf den vorhandenen Wallhecken stehen zu lassen, zumal es sich in den meisten Fällen um Junggehölze handelt. Insgesamt sieht er derzeit keinen großen Handlungsbedarf für Pflegemaßnahme. In diesem Zusammenhang regt er an, den fehlenden Bestand auch mit hochstämmigen Obstbäumen aufzufüllen.

 

Ausschussvorsitzender Pauluschke schlägt vor, dass vorgestellte Alleenkataster zunächst in den Fraktionen zu beraten. Bürgermeister Lauxtermann ergänzt, dass der Auftrag zur Erstellung eines Alleenkatasters von den Fraktionen angeregt wurde. Nachdem die Bestandsaufnahme jetzt erstellt ist, ist das weitere Vorgehen zu beraten. Die von Dr. Rosskamp unterbreiteten Vorschläge sollten dabei in die Beratung mit einfließen. Beigeordneter Meyer spricht sich dafür aus, daneben auch die Weiterentwicklung vorhandener Alleenbereiche in die Beratung mit einfließen zu lassen.

 

Das vorgestellte Alleenkataster wird sodann zu weiteren Beratungen in die Fraktionen verwiesen.